Ganz eindeutig: JA!
Die Physiotherapie bezeichnet die Behandlung von gestörten Körperfunktionen mit natürlichen Therapieformen.
Viele Hunde haben rassebedingt schon in frühen Jahren mit verschiedenen Erkrankungen des Bewegungsapparates zu kämpfen und oftmals lässt sich eine Operation nicht vermeiden. Durch Physiotherapie nach der OP ist Ihr Vierbeiner schneller wieder fit.
Erkrankungen der Wirbelsäule und Lähmungen sind leider bei vielen Rassen ein großes Thema, bedingt durch den rassetypischen Körperbau, Überbeanspruchung, Unfälle oder das Alter. Der Wirbelsäule bei Vierbeinern kommt jedoch eine andere Bedeutung zu als bei uns Menschen. Sie ist quasi das Verbindungsstück zwischen vorn und hinten. Problematiken im hinteren Bereich der Vierbeiner werden so zwangsläufig in den vorderen Bereich übertragen und die Wirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen.
Hunde, die durch rassebedingte Gendefekte an Erkrankungen leiden, die unvermeidlich zur Einschränkung der Bewegungsfähigkeit führen (z.B. Degenerative Myelopathie), können durch Physiotherapie noch lange und effizient begleitet und unterstützt werden.
Und schließlich ist auch der alternde Hund dankbar, wenn seine alterstypischen Gebrechen mit Physiotherapie gemildert werden können.
Zudem ist der Hund neben dem Pferd der wohl beliebteste tierische Sportpartner, so dass sich auch in diesem Bereich zahlreiche Erkrankungen und Verletzungen ergeben. Diese können zum Einen physiotherapeutisch behandelt werden. Zum Anderen lässt sich aber auch wie beim Sportler 'Mensch' die Konstitution und die Muskulatur trainieren, um eben Verletzungen vorzubeugen.
In unseren heutigen Zeit ist es also durchaus sinnvoll und ratsam, seinem Tier Physiotherapie durch einen qualifizierten Tiertherapeuten zugute kommen zu lassen. Denn Tierphysiotherapie steigert die Lebensqualität Ihres Vierbeiners immens!
Zum Glück setzt sich diese Erkenntnis immer weiter durch und so bestehen oftmals auch schon sehr gute Meinungen zum Thema Tierphysiotherapie bei den Tierärzten. Die Physiotherapie und die Veterinärmedizin arbeiten in Kombination am effektivsten!
Die Tierphysiotherapie wird vorranging in den Bereichen Orthopädie, Traumatologie und Neurologie eingesetzt. Doch auch andere Anwendungsgebiete wurden schon entdeckt (z.B. Atemtherapie, Sporttierbetreuung), werden gerade noch entdeckt oder werden in Zukunft hoffentlich noch entdeckt.
Basistechniken
Spezielle Techniken
Massagetherapie
Reflexzonentherapie
Kryotherapie
Hydrotherapie
passive und aktive Bewegungstherapie
Mobilisation
Atemtherapie
Gang- und Haltungsschulung
DORN-Therapie
BREUSS-Massage
Canine Manuelle Therapie (cmt®)
klassische Massage
Lymphdrainage
Colonmassage
Reflexzonenmassage
Bindegewebsmassage
Wärmetherapie
Kältetherapie
Unterwasserlaufband
Die Hundephysiotherapie findet unter anderem Anwendung bei folgenden Erkrankungen:
Bewegungsapparat |
Ellbogendyplasien (OCD, IPA, FPC u.a.) Hüftdysplasie (HD) Patellaluxation, Kreuzband(an)riss Arthrose, Arthritis Frakturen krankhafte Veränderungen an Sehnen und Bändern Ataxie (Veränderungen im Lauftakt)
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Wirbelsäule |
Bandscheibenvorfall Spondylose Kissing Spines "Blockaden" der Wirbelgelenke
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Nerven |
teilweise oder vollständige Lähmungen durch Beeinträchtigung des Rückenmarks Cauda Equina Kompressionssyndrom Canine Wobbler Syndrom
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Muskeln |
Verspannungen Muskelabbau Muskelinaktivität (z.B. bei Lähmungen)
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akute und chronische Schmerzen (beispielsweise in den Gelenken)
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degenerative Erkrankungen (beispielsweise Degenerative Myelopathie) | |
Des weiteren wird Physiotherapie sehr effizient zur Vorbereitung auf OPs und zur Rehabilitation nach OPs angewendet.
Hunde, die im Sport aktiv sind, können durch Physiotherapie gezielt Muskulatur aufbauen und trainieren sowie Kondition und Ausdauer verbessern.
Alle Therapiemaßnahmen, die zum Einsatz kommen, sind schmerzfrei und werden nur soweit angewendet, wie es Ihr Tier zulässt.